1387
Ort und Burg Clevenow wird erstmals urkundlich erwähnt. Burg Clevenow ist aus der ersten Generation von Steinburgen in Norddeutschland.

1484
„de Olde Hans von Wakenitz“ (wendischen Ursprungs), Hauptmann der Burg Grimmen und Voigt des pommerschen Grenzlandes Grimmen und Tribsees, vom pommerschen Herzog mit der Burg Clevenow (einer Wasserburg) belehnt.

1503
Die Lehnsurkunde ist dann im Laufe der kommenden Jahrhunderte immer wieder in Wolgast bestätigt worden, so etwa durch den Herzog Bogislaw X. von Pommern.

Stettiner document “Donnerstag in den Pfingsten”
“Old Hans tho Clevenow, Thomas, Junge Hans und Gerth, vedderen und brödere de Wakenitze genomet mit ihrem Erbe und Lehen in den gütern Tressow, Kisow, Nigendorpe, Cernewanze, Wustenie, Czemmin, Golzlove, Parsowe und Clevenow”

1618-1648
Während des Dreißigjährigen Krieges war Burg Clevenow stark umkämpft.

1627
Carl von Wakenitz nahm noch während des Dreißigjährigen Krieges Erweiterungsbauten auf Klevenow vor. Eine Wetterfahne, die auf dem Dach stand, verwies bis in 20. Jahrhundert auf das Datum der Umbauten. Einen schmiedeeisernen Hahn darstellende Wetterfahne trug die Inschrift “C. von Wakenitz 1627”.

Schloss Klevenow

1636
Die Kapelle, eine rechteckiger Fachwerkbau mit Mansardendach, wird erbaut mit dem Eingang an der Westseite. Im Inneren eine hölzerne, mit Ranken und Engeln bemalte Tonnendecke, die Portalrahmung mit aufgelegten hölzernen Pilastern und Giebelbekrönung mit Wappen.

Altar im Kapelle

1648
Vorpommern gehört offiziell zu Schweden.

1695
Eine der schwedischen Matrikelkarten wurde über Clevenow gezeichnet. Hier ist ein Auszug aus dieser Karte, die die Burg und die unmittelbare Umgebung zeigt. Der Burggraben, Barockgarten, eine Zeichnung der Burg mit zwei Türmen und die Kapelle ist gezeigt.

Schwedishe matrikelkarte vom 1695

Ende des 18. Jahrhunderts
Am Ende des 18. Jahrhunderts wurde ein Fideikommiß durch Carls Urenkel Karl Franz Ludwig von Wakenitz in Klevenow eingerichtet. Es was ein Fideikommiß mit der Maßgabe, dass im falle des Aussterbens des mannestammes die Fideikommißanwartschaft auf die Nachkommen seiner Tochter Emilie übergehen sollte.

1815
Vorpommern wird an Dänemark abgetreten. Im gleichen Jahr kauft Preußen Vorpommern und Herzogtum Lauenburg von Dänemark für 3,5 Millionen Taler.

1816
Eine Erbin der Wakenitz heiratet den schwedischen Obersten Carl Friedrich von der lancken (auf Boldevitz/Rügen). Seit dieser Zeit führten die Besitzer von Klevenow den Doppelnamen von der Lancken-Wackenitz, und bieben im Besitz von Klevenow bis 1945.

1835
Die Preußen lassen eine Karte von der Gegend um Clevenow herstellen. Die Burg mit einem befestigten Wassergraben und die kapelle sind auf der Karte zu sehen.

Prussische Karte vom 1835

1848
Die noch innerhalb der alten Wehranlagen liegenden Wirtschaftsgebäude wurden durch eine Feuersbrunst vernichtet. Dies nahm Fritz Freiherr von der Lancken-Wackenitz zum Anlaß, weiter außerhalb einen neuzeitlichen, weiträumigen Gutshof mit Angestellte- und Arbeiterhäusern, Schule und Försterei zu erbauen. Weiterhin ließ er die Wälle abtragen und Burggräben zuschütten und legte mit großem gartenarchitektonischen Geschick um das alte Haus herum einen genau 60 Morgen großen Park an, in den er die Trebel, ausgedehnte Teiche und Weideflächen mit uralten Eichengruppen einbezog.
Die verbliebenen Reste der alten Burg wurden von dem Bauherren Freidrich von der Lancken-Wackenitz erneuert und mie einer neuen Fassade versehen. Dabei kamen die beiden vieleckigen Türme spitze Zeltdächer. Die schmalen Fenster der Türme und die Fenster der Giebelseite des Südflügels wurden spitzbogig ausgeführt, und dieser Giebel wurde mit drei kleinen spitzen Türmchen versehen. Nach Osten wurde ein zweiter Baukörper angefügt. Die mittelalterlichen Wälle wurde eingeebnet und die versumpften Gräben zugeschüttet. Es wurden umfangreiche Arbeiten im 15 Hektar (oder 60 Morgen) großen Landschaftspark ausgeführt. Die neu erbauten Stallugnen, Scheunen und Tagelöhnerwohnungen wurden in neogotischen Stil ausgeführt.

1858
Ferdinand Jühlke schrieb:

„Clevenow ist ein höchst anmuthiger Sitz, der mit seinen Anpflanzungen einen ausgezeichneten Bestand der seltensten und schönsten Holzarten darbietet… Überall tritt uns hier die Natur in verschönerter Weise entgegen und führt uns in gestaltreicher Mannigfaltigkeit Gruppierungen vor Augen, die der bildenden Gartenkunst in Farbton und Form der Belaubung als nachahmenswerthes Beispiel empfohlen zu werden verdient…“

1862
Schloss Klevenow 1862
Klevenow nach der Renovierung.

1887
Die Preußen lassen noch eine Karte von der Gegend um Klevenow herstellen. Zu sehen sind Details des Schlosses Klevenow und der englische Garten.

Klevenow 1887

1920er
Malte Freiherr von der Lancken-Wackenitz ließ nach Beendigung des Ersten Weltkrieges einen Erweiterungs- und Umbau des Herrenhauses vornehmen, der unter Wahrung des historischen Gesamtbildes mehr an den neuzeitlichen Bedürfnissen entsprechenden Raum schuf.

1945
Gut Klevenow und ca. 500 Hektar landwirtschaftlich genutztes Land werden von der Besatzungsmacht Russland übernommen.

1945 bis 2003
Gut Klevenow wird von der Gemeinde genutzt als Wohnraum, Rathhaus, Schule, “Konsum”, Ärtzepraxis, Jugendklub, usw. Zu Zeiten der Deutschen Demokratischen Republik war das Schloss denkmalgeschützt, und diverse Instandhaltungsmassnahmen wurden durchgefuhrt. Der landwirtschaftliche Betrieb wurde als eine VEG (Volkseigene Gut) weiter geführt.

2003
Robert und Steffen Knoop übernehmen Schloss Klevenow, und fangen mit Renovierungsarbeiten an.